Medizinische Hypnose

Jan Mion
18.10.19

Wo und wie Hypnose bei medizinischen Problemen wirkt und warum gewisse Teile der Hypnose zu den bestbewiesensten Teilen der Schulmedizin gehören, erfahren Sie hier.

Immer mehr Menschen begreifen, dass Hypnose ihnen auch bei der Behandlung von körperlichen Beschwerden helfen kann.

Durch die hypnotherapeutische Verbindung von Körper und Geist kann viel Selbstheilung angeregt werden, die sonst nicht wirken würde.

Geschichte der medizinischen Hypnose

Wenn wir in der Menschheitsgeschichte zurückgehen, war der Arzt und der Hypnosetherapeut die gleiche Person. Der Medizinmann war beides gleichzeitig. Denen, die ihn um Hilfe ersuchten, gab er Medizin zu trinken und sprach mit Ihnen auf spezielle, heilende Art.

Mit der Zeit teilten sich die Berufe auf. Um nicht der „Scharlatanerie“ früherer Methoden zu erliegen, grenzten sich die Ärzte ab und bildeten die Schulmedizin.
Was viele jedoch nicht wissen, ist dass die hypnotische Wirkung immernoch einen grossen Einfluss auf die Schulmedizin hat. Deswegen ist die Wirkung von Hypnose auch etwas vom meistbewiesenen überhaupt. Mehr dazu weiter unten.

Dabei wurde der Fokus auf Krankheiten gelegt, jedoch nicht so viel auf die Gesamtheit von Gesundheit und Prävention. Der Körper wurde ausserdem als eine Art Maschine angesehen, bei der man an einen Schräubchen dreht oder ein Knöpfchen drückt und dann wird er wieder gesund. Unterdessen wissen wir, dass das bei Menschen so nicht ganz stimmt. Die Einstellung gegenüber der Medizin wirkt unabhängig von der Medizin selbst. Das heisst auch unser Charakter und unser tägliches Erleben hat einen starken Einfluss auf unsere Gesundheit oder auf unsere Krankheit.

Auch wenn die ersten Spitäler und Universitäten sich langsam wieder an die Body-Mind Verbindung herantasten, stecken umfassende Behandlungen noch in den Kinderschuhen. Es gibt immer noch viele Ärzte, die mich schockiert anschauen, wenn ich ihnen erzähle, dass auch grosse Operationen unter Hypnose und fast ohne Anästhesie durchgeführt werden.

Das heisst, es ist empfehlenswert auf medizinische Hypnose zurückgreifen,wenn wir die Schulmedizin unterstützen wollen. Auch sinnvoll ist die medizinische Hypnosetherapie in Bereichen, wo die Schulmedizin noch Probleme hat.

Was ist medizinische Hypnose

Medizinische Hypnose ist die Anwendung von Hypnosetherapie zur Behandlung von medizinischen Problemen. Auch die Hypnose zur Förderung der Gesundheit kann damit gemeint sein. Manchmal wird diese Form der Hypnose auch Heilhypnose genannt.

Kann medizinische Hypnose den Gang zum Arzt ersetzen?

Wie in der Einleitung bereits gesagt, wird die beste Wirkung erzielt, wenn man Schulmedizin und medizinische Hypnose kombiniert. Schulmedizin ist vor allem geeignet für Probleme, die „von aussen“ kommen. Also alles was nicht körpereigen ist. Zum Beispiel Viren und Bakterien , aber auch offene Brüche oder ausgerenkte Schultern. Hypnose kann bei solchen Themen sicherlich unterstützend helfen, aber man sollte sie nicht alleine verwenden.

Das Hauptgebiet der medizinischen Hypnose ist das, was „von innen“ kommt. Also das, was der Körper selber macht. Dazu gehören unter anderem Schmerz, Autoimmunkrankheiten, Allergien und ja auch Krebs. Die Selbstheilung kommt immer „von innen“.

Aussergewöhnlich lohnen kann sich die medizinische Hypnose bei chronischen Krankheiten, wo die Schulmedizin schon aufgegeben hat.

Für den Patienten oder Klienten ist es wichtig zu wissen, dass man sich nicht zwischen „Schulmedizin“ und „Hypnosemedizin“ entscheiden muss. Man kann für sich das Beste aussuchen und kombinieren. Schlussendlich heilt sich der Körper selbst, ob mit Medikamenten oder mit Hypnose. Beides wirkt also gegenseitig unterstützend und im Idealfall lernen auch die Behandelnden voneinander.

Den Placeboeffekt verstehen

Jedes Medikament, das auf den Markt kommt, wird mit dem Placeboeffekt verglichen. Der Placeboeffekt ist also der Effekt der in der gesamten Medizin am besten bewiesen ist und trotzdem glauben immer noch viele, dass Placebo „nichts“ sei. „Das ist ‚nur‘ Placebo“ hört man dann.

Dabei ist der Placeboeffekt der Kern der Medizin. Placebo wirkt ohne Wirkstoff, selbst dann, wenn der Patient weiss, dass er Placebo zu sich nimmt. Die Wirkung von Placebo kann überall beobachtet werden, selbst dann, wenn konventionelle Medikamente keine Wirkung zeigen.

Auch wenn vieles noch ungeklärt ist, wissen wir aber grundsätzlich, dass sich vieles in unserem Körper unseren Vorstellungen anpasst. Ob diese Ideen nun bewusst und direkt mit Hypnose in den Kopf gesetzt wurden, oder z.B. aus Versehen durch achtlose Aussagen von einem Arzt, macht keinen Unterschied. Umgesetzt werden sie trotzdem.

Placebo nutzen

Warum wird also ein so tolles Heilmittel nicht öfters genutzt? Die Antwort liegt wahrscheinlich in der Unsicherheit. Denn trotz grösser werdendem Interesse am Thema hat die medizinische Forschung noch keine Ursache für den Placeboeffekt isoliert. Und dies ist vielen Schulmedizinern anscheinend nicht ganz geheuer.

Wir Hypnosetherapeuten wissen hingegen, dass das Unbewusste teilweise auf unbegreifliche und mysteriöse Weise schaltet und waltet. Deswegen ist es für uns nicht gleich wichtig zu verstehen, warum Hypnose bei körperlichen Themen wirkt. Wenn man den Körper nicht nur als Maschine versteht, dann kann man auch damit umgehen, dass man mit Anwendung A manchmal B, manchmal C oder manchmal ganz etwas anderes bekommt.

Jedoch ist es ganz klar, dass der Placeboeffekt Hypnose in Reinkultur ist. Das Unbewusste von etwas zu überzeugen, damit Veränderungen passieren, ist mein tägliches Brot. Wenn ich Hypnose zur Behandlung von körperlichen Beschwerden nutze, dann leite ich medizinisch gesehen eigentlich einen besseren Placeboeffekt an. Ganz ohne Wirkstoff und nur mit Worten. Und erst noch ohne Nebenwirkungen.

Nocebo verhindern.

Das Gegenteil vom Placebo-Effekt ist der Nocebo-Effekt. Dieser Begriff wird vor allem für negative Placeboeffekte verwendet. Der spannendere Teil ist jedoch, dass durch den Noceboeffekt die Wirkung von Wirkstoffen reduziert werden kann. Wenn ein Medikament nicht anschlägt, dann hat dies oft einen Zusammenhang mit dem Nocebo-Effekt. Wenn zum Beispiel höhere Dosen von Schmerzmittel verschrieben werden, ohne das sich etwas ändert, dann kann das sehr gut „Nocebo“ sein.

Es ist also nicht nur wichtig, was man verschreibt, sondern auch wie. Leider fehlt dieses Wissen oft. „Es wird es nicht schlimmer machen“ oder „Damit können Sie gesund werden“ sind ganz unterschiedliche Anweisungen ans Unbewusste. Beim einen hört es "schlimmer machen" und beim andern "gesund werden". Ärztliche Kommunikation ist in dem Fall sozusagen medizinische Hypnose.

Deshalb ist die Hypnosetherapie eine so passende Ergänzung zu regulärer medizinischer Behandlung. Mit dem Einsatz von Hypnose richten wir zusätzlich das Unbewusste auf die Heilung aus. Wir teilen ihm mit, dass die Medikamente gute Absichten haben, dass sie wirken werden und dass Gesundheit immer möglich ist. So können wir den Noceboeffekt vermindern oder sogar verhindern.

Birgt die medizinische Hypnosetherapie Gefahren?

Wie bereits erklärt, kann der Noceboeffekt nicht nur die Wirkung von Medikamenten reduzieren, sondern auch negative Effekte hervorrufen.

So gab es z.B. einen Fall in den USA wo bei einer Schmerzbehandlung die Wirkung von Novocain suggeriert wurde. Den Ärzten war nicht bekannt, dass der Klient allergisch war.

Alleine durch die Suggestion wurde beim Patienten eine allergische Reaktion ausgelöst. Die ungeschickte Verwendung von medizinischer Hypnosetherapie kann also durchaus Gefahren mit sich bringen. Deshalb ist es noch wichtiger, den Hypnotherapeuten gut auszuwählen.

Sollte ich zu einem Arzt gehen für medizinische Hypnose?

Es gibt sicher den einen oder anderen interessierten Arzt, der hypnotisch gut versiert ist. Leider sind meine persönlichen Erfahrungen mit Ärzten, die Hypnose gelernt hatten, eher negativ ausgefallen. Die Hypnose wurde quasi als zusätzliches Medikament verstanden, das verabreicht werden kann. Diese mechanistische Ansicht vom Menschen ist ins solchen Fällen nicht förderlich für medizinische Hypnose.

Deshalb empfehle ich für medizinische Hypnose zu einem Hypnosetherapeuten zu gehen. Natürlich am besten in Absprache mit dem Hausarzt.

Wie gehe ich als Patient vor?

Falls Sie ein körperliches Problem haben, das Sie mit Hypnose behandeln wollen, können Sie wie folgt vorgehen: Wichtig ist, dass Sie als erstes alles medizinisch abklären lassen. Die meisten seriösen Hypnosetherapeuten verlangen schon nur aus rechtlichen Gründen, dass alle körperlichen Symptome medizinisch ab gecheckt wurden.

Am besten fragen Sie den Arzt Ihres Vertrauens, ob er oder sie jemanden für Hypnose empfehlen kann. Es gibt immer mehr Ärzte, die mit Hypnosetherapeuten zusammenarbeiten. Wenn Ihnen niemand empfohlen wird, dann können Sie einfach zu mir kommen.

Ob Sie Ihrem Arzt erzählen möchten, dass Sie auch in hypnotischer Behandlung sind, müssen Sie selber entscheiden.

Auf jeden Fall sollten Sie jedoch Ihren Hypnosetherapeuten darüber informieren, welche Medikamente Sie zu sich nehmen.

Wie gehe ich als Arzt vor?

Falls Sie ein Arzt sind und sich für Hypnose in der Medizin interessieren, würde ich Ihnen als erstes die Selbsterfahrung empfehlen. Dafür buchen Sie am einfachsten einen Termin bei einem Hypnosetherapeuten, der auch medizinische Hypnose anbietet.

Hypnose in der Theorie ist auch ganz etwas anderes, als erlebte Hypnose. Für diejenigen, die keine Selbsterfahrung brauchen, gibt es immer wieder Kurse und Vorträge, bei denen man Hypnose erleben kann.

Fazit

Medizinische Hypnose hat nichts mit Show zu tun. Es ist sogar das Gegenteil der Fall. Hypnose ist, in der Form von Placebo, das meist getestete „Heilmittel“. Und wenn wir die Hypnose nicht zufällig, sondern gezielt einsetzen, geht die Wirkung über Placebo hinaus. Medizinische Hypnose ist also eine gute Idee für fast alle Patienten.

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