Hintergrund: Viele Menschen leiden unter Heuschnupfensymptomen. Hypnose hat sich als nützliche Ergänzung bei der Behandlung von Zuständen erwiesen, bei denen allergische Phänomene eine wichtige Rolle spielen.
Die Methoden: Randomisierte Parallelgruppenstudie über einen Beobachtungszeitraum von zwei aufeinander folgenden Pollensaisons. Ergebnisdaten sind u.a. der Nasenfluss unter Hypnose, Pollinosesymptome aus Tagebüchern und retrospektiven Bewertungen, Einschränkungen des Wohlbefindens und die Anwendung antiallergischer Medikamente. Wir untersuchten 79 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 34 Jahren (Bereich 19-54 Jahre; 41 Männer), mit mäßiger bis schwerer allergischer Rhinitis gegen Gräser- oder Birkenpollen von mindestens 2 Jahren Dauer und mildem allergischem Asthma. Die Intervention bestand aus dem Unterricht in Selbsthypnose während durchschnittlich 2,4 Sitzungen (SD 1,7; Bereich 2-5 Sitzungen) und der Fortsetzung der antiallergischen pharmakologischen Standardbehandlung.
Ergebnisse: Von 79 randomisierten Patienten absolvierten 66 eine und 52 zwei Saisons. Retrospektive VAS-Scores ergaben im ersten Jahr signifikante Verbesserungen bei Patienten, die Selbsthypnose erlernt hatten: Pollinosesymptome -29,2 (VAS-Score, Bereich 0-100; SD 25,4; p < 0,001), Einschränkung des Wohlbefindens -26,2 (VAS-Score, Bereich 0-100; SD 28,7; p < 0,001. Im Jahr 2 verbesserte sich die Kontrollgruppe signifikant, nachdem sie auch die Selbsthypnose erlernt hatte: Pollinosesymptome -24,8 (SD 29,1; p < 0,001), Einschränkung des Wohlbefindens -23,7 (SD 30,0; p < 0,001). Tägliche Selbstberichte von Personen, die Selbsthypnose erlernt haben, zeigen keine signifikante Verbesserung. Die Hazard Ratio des Erreichens eines kritischen Flusses von 70% bei nasalen Provokationstests betrug 0,333 (95% CI 0,157-0,741), nachdem sie Selbsthypnose gelernt und angewendet hatten.